Arbeiten an Eifelquerbahn gehen auch 2022 weiter
In diesem Jahr wird es nichts mehr mit der Bergung der in Gerolstein eingeschlossenen Fahrzeuge. Nach Auskunft der Vulkan-Eifel-Bahn (VEB) wurde man von der DB Netz AG darüber informiert, dass an der Eifelquerbahn sowohl weitere Vegetationsarbeiten als auch Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen, welche erst im kommenden Jahr abgeschlossen werden.
Auch wenn die DB Netz AG nach eigenem Bekunden zum aktuellen Zeitpunkt keine Reaktivierung der Eifelquerbahn anstrebe, ist sie doch dafür verantwortlich, die Strecke für die anstehenden Überführungsfahrten in einen betriebssicheren Zustand zu versetzen. Hierzu sei es unerlässlich, dass die DB Netz AG als Streckeneigentümerin auch die Bauwerke und den Oberbau im Rahmen ihrer Verkehrssicherungspflicht auf die vorgesehene Nutzung bewerte, wie das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) auf Anfrage des Eifelquerbahn-Vereins bestätigte. Nach Auskunft einer Bahnsprecherin erfolgte die notwendige Begutachtung der Strecke parallel zu den Vegetationsarbeiten der vergangenen Wochen. Die hierbei identifizierten schadhaften Stellen müssen nun in den kommenden Wochen instandgesetzt werden. Hierzu müssen u.a. defekte Gleisstücke ersetzt und Gleisabschnitte nachgestopft werden.
Aber auch die bisher durchgeführten Vegetationsarbeiten erfüllen nicht in allen Abschnitten die notwendigen Anforderungen für eine sichere Überführung der Fahrzeuge, wie eine stichpunktartige Kontrolle durch Mitglieder des Eifelquerbahn-Vereins ergeben hat. „Während man hinter Daun die Strecke großzügig freigeschnitten hat, stehen die Bäume bei Ulmen stellenweise so dicht am Gleis, dass Fahrzeuge diesen Bereich nicht unbeschadet passieren können“, so Valentin Michels, stellv. Vorsitzender des Eifelquerbahn-Vereins. Und das, obwohl vor einigen Tagen in der Presse noch zu lesen war, dass die Deutsche Bahn mehr als 400.000 € in den Freischnitt der Strecke investiere.
„Vor gerade einmal zwei Jahren hieß es noch von Seiten der DB Netz AG, dass für einen kompletten Streckenfreischnitt nach Pflegestufe D ca. 290.000 € zu veranschlagen seien. Gemessen ab Gleismitte entspräche dies einem Bereich von 6 Metern zu beiden Seiten des Gleises. Hiervon ist man aktuell noch weit entfernt“, so Michels weiter.
Auf eine sichere Überführung der Fahrzeuge ist die VEB gleich doppelt angewiesen. Neben der Überführung der eigenen Fahrzeuge in eine Fachwerkstatt warten auch mehrere frisch lackierte und aufgearbeitete Kundenfahrzeuge auf ihre Auslieferung. Dabei drängt die Zeit, gab es doch bereits den ersten Wintereinbruch in der Vulkaneifel.
Doch auch nach der Überführung aller Fahrzeuge aus Gerolstein wird eine Anbindung über die Eifelquerbahn weiterhin benötigt. So wird die Eifelstrecke in Richtung Trier bis mindestens Mitte 2023 nur eingeschränkt befahrbar sein, in Richtung Köln soll es mittlerweile gar bis Ende 2023 dauern, bevor hier wieder erste Züge verkehren können. Ohne die Nutzung der Eifelquerbahn wird die VEB weder eigene noch Kunden-Fahrzeuge in die Werkstatt nach Gerolstein überführen können. Ähnliche Probleme dürften auch die ansonsten mit der Bahn anreisenden Touristen aus dem Raum Köln/Bonn haben. Während die Nordeifel bereits zur Saison 2022 wieder über die Schiene zu erreichen ist, wird dies in der Vulkaneifel frühestens zur Saison 2024 der Fall sein. Dabei findet die immer wahrscheinlicher werdende Elektrifizierung der Eifelhauptbahn parallel zur Instandsetzung der Strecke noch keine Berücksichtigung in den aktuellen Zeitplänen.