Reaktivierung der Eifelquerbahn – Neustart zum 125. Geburtstag
Zum zweiten Mal in diesem Jahr war die Eifelquerbahn Thema im Vulkaneifel Kreistag in Daun. Während man Anfang des Jahres noch über alternative Nutzungsmöglichkeiten nachgedacht hatte, war der Grund diesmal erfreulicher. Im Rahmen der aktuellen Diskussion rund um die anstehende Klima- und Verkehrswende hat das Bundeskabinett eine Reihe von Maßnahmen auf den Weg gebracht, die vorrangig ein Ziel verfolgen, nämlich die Stärkung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV).
Diese Entwicklungen nahmen SPD und UWG zum Anlass, um im Kreistag die Wiederbelebung des „Arbeitskreises zur Reaktivierung der Eifelquerbahn“ zu beantragen. Welche große Bedeutung die Eifelquerbahn für die Region hat, zeigte sich in der anschließenden Abstimmung. Egal ob CDU, Grüne, FWG, FDP oder die weiteren im Kreistag vertretenen Parteien, alle stimmten dem von SPD und UWG eingebrachten Antrag geschlossen zu.
Neue Fördermöglichkeiten durch den Bund
Möglich gemacht hat diesen Antrag ein ganzes Maßnahmenbündel des Bundeskabinetts. Zum einen ist dies eine deutliche Reform des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG); so werden mit der Reform erstmals Reaktivierungsvorhaben im SPNV durch den Bund gefördert. Hierbei werden Maßnahmen ab einem Volumen von 10 Mio. € mit bis zu 90 Prozent durch den Bund finanziert. Zusätzliche werden die Regionalisierungsmittel, aus denen die Länder die Bestellung von Verkehrsleistungen finanzieren können, in zwei Schritten nochmals um insgesamt 300 Mio. € jährlich erhöht. Zur Vereinfachung von Sanierungsvorhaben ist darüber hinaus ein vereinfachtes Planverfahren vorgesehen. Alle Maßnahmen haben mittlerweile im Bundestag die erste Lesung hinter sich und sollen möglichst Anfang des Jahres 2020 in Kraft treten.
„Arbeitskreis Eifelquerbahn“
Auch der kommunale „Arbeitskreis Reaktivierung der Eifelquerbahn“ soll zeitnah seine Arbeit aufnehmen. Neben den Repräsentanten der lokalen Politik wird der Arbeitskreis auch aus Vertretern der interessierten Bahnunternehmen, des Vereins Eifelquerbahn sowie des Zweckverbandes SPNV Rheinland-Pfalz Nord bestehen. Gemeinsam gilt es, zum 125-jährigen Jubiläum des Eifelquerbahnabschnitts Mayen – Gerolstein einen Masterplan zur Reaktivierung der Strecke von Kaisersesch über Ulmen und Daun bis nach Gerolstein zu entwickeln und somit den im Jahr 2009 durch den Zweckverband SPNV Nord gefassten Beschluss zur Reaktivierung endlich in die Tat umsetzen zu können.
Die Zeiten für einen Neustart sind günstig wie nie zuvor, und es gilt nun, gemeinsam die Weichen zu stellen für einen modernen Schienenpersonennahverkehr in der Eifel und im Jahr 2020 einen entscheidenden Schritt voran zu kommen.