Eifelstrecke erst ab 2025 wieder durchgängig befahrbar?

Seit einigen Wochen fahren die Züge auf der Eifelstrecke wieder zwischen Trier und Gerolstein. Die weiteren Planungen sahen eigentlich vor, dass zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 die Züge wieder auf der gesamten Strecke zwischen Trier und Köln verkehren sollten. Doch bereits unmittelbar nach der feierlichen Wiedereröffnung der Eifelstrecke bis Gerolstein, zu der u.a. auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer geladen war, deuteten sich neue Probleme an. So äußerte sich bereits am 20. April 2023 Stefan Gleißner von der DB Netz AG in einem Interview mit der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e. V. dahingehend, dass mit einer Wiederinbetriebnahme der Eifelstrecke bis Köln erst im kommenden Jahr zu rechnen sei. In einer am 09. Mai veröffentlichen Pressemitteilung der Deutsche Bahn AG bestätigte diese nun offiziell, dass sich der Wiederaufbau zwischen Nettersheim und Kall aufgrund weiterer festgestellter Schäden noch bis ins 2. Quartal 2024 hinziehen werde.

Davon ausgehend, dass hier eher vom Ende als vom Anfang des 2. Quartals die Rede ist, könnten die Züge theoretisch ab Anfang Juli wieder durchgehend zwischen Trier und Köln verkehren. Doch ab Anfang Juli wird bereits der erste Streckenabschnitt in Vorbereitung auf die Elektrifizierungsarbeiten gesperrt werden. „Mit ihrer Ausschreibung der Sicherungsleistungen zur Elektrifizierung der Eifelstrecke im nordrhein-westfälischen Teilstück der Eifelstrecke hatte die Deutsche Bahn AG auch eine Übersicht der geplanten Streckensperrungen veröffentlicht. Vom 08. Juli bis 20. August 2024 soll die Eifelstrecke zwischen Kall und Euskirchen komplett gesperrt werden“, so der Vorsitzende des Eifelquerbahn-Vereins, Jens Wießner. Dementsprechend wäre die durchgehende Befahrbarkeit erst ab Ende August 2024 gegeben. Dann aber auch nur für einen kurzen Zeitraum, denn „ab dem 20. Dezember 2024 soll die Eifelstrecke erneut zwischen Kall und Euskirchen gesperrt werden. Diesmal allerdings für knapp 6 Monate, bis zum 13. Juni 2025“, so Wießner weiter. Erst danach könnte auf der Eifelstrecke wieder so etwas wie Normalität einkehren. Ob es dazu kommt, hängt auch von den weiteren Planungen des rheinland-pfälzischen Teils der Eifelstrecke ab. Zumindest für dieses Jahr ist bereits die nächste Streckensperrung bekannt. „Vom 02. August bis zum 20. August 2023 wird die Eifelstrecke zwischen Trier und Gerolstein komplett gesperrt. Aufgrund der Sperrung des Kuckuckslay-Tunnels und einer Brücke bei Birresborn können in dieser Zeit auch keine Bauzüge auf der Strecke verkehren“, so der Vorsitzende des Eifelquerbahn-Vereins.

Bahnhof Densborn

Aber es gibt auch positive Nachrichten. So sollen ab Juni 2023 die Arbeiten zum Neubau der Bahnsteiganlagen in Densborn und Philippsheim beginnen. Dabei sollen die bisherigen Mittelbahnsteige durch moderne und barrierefreie Außenbahnsteige ersetzt werden. Auch der Bahnhof Gerolstein soll in Kürze endlich barrierefrei werden. Auf Anfrage des Eifelquerbahn-Vereins teilte die DB Station&Service AG mit, dass eine Inbetriebnahme des Aufzugs zu Gleis 2 & 3 zum 30. Juni 2023 geplant sei. In Vorbereitung auf die Elektrifizierung der Eifelstrecke sollen ab August 2023 die Tunnelerkundungen zwischen Trier und Dahlem beginnen.

„Pendler in Richtung Köln werden sich leider noch eine ganze Weile in Geduld üben müssen. Auch Touristen aus dem Großraum Köln/Bonn werden wohl in den kommenden zwei Jahren nicht mit der Bahn in die Vulkaneifel reisen können. Die Alternative einer touristischen Erschließung der Region über die Eifelquerbahn hat man bisher leider konsequent blockiert. Dies, obwohl ein touristisches SPNV-Angebot zwischen Kaisersesch und Daun im 2-Stundentakt bereits im vergangenen Jahr leicht zu realisieren gewesen wäre und der Nutzen die hierfür notwendigen Kosten bei weitem übertroffen hätte. Noch ist es nicht zu spät die hierfür notwendigen Weichenstellungen zu treffen. Mit dem frisch eröffneten Maar-Stollen in Ulmen wäre dann auch ein weiteres touristische Highlight der Region bequem mit der Bahn zu erreichen“, so dass Eifelquerbahn-Verein Vorstandsmitglied Noah Wand.

Pressemeldung des Eifelquerbahn e. V. vom 11. Mai 2023