Offiziell plant die Deutsche Bahn den Betrieb auf der Eifelstrecke zwischen Kyllburg und Gerolstein in wenigen Wochen wieder aufzunehmen, doch Probleme mit einer Bahnbrücke könnten diese Planungen zunichtemachen. So sind bereits seit einigen Wochen keine Fahrten von oder nach Gerolstein mehr möglich. Dies betrifft sowohl den Baustellenverkehr zum Wiederaufbau der Eifelstrecke als auch die Verkehre zum Standort der Vulkan-Eifel-Bahn, welche seit mittlerweile 1,5 Jahren auf ihre Wiederanbindung ans öffentliche Schienennetz wartet.

Wie gravierend die Brücken-Schäden sind, ist bisher nicht bekannt. Aufgrund der Pegelstände der Kyll in den vergangenen Tagen ist eine nähere Untersuchung des Bauwerks bisher nicht möglich gewesen. Im Idealfall kann die Brücke innerhalb kürzester Zeit wieder instandgesetzt werden. Sollten sich die Probleme allerdings als gravierender herausstellen, kann es mehrere Monate dauern, bis Gerolstein wieder aus Richtung Trier angefahren werden. Sollte ein Brückenneubau notwendig sein, wie im vergangenen Jahr in Lüdenscheid erst nach der Wiederinbetriebnahme festgestellt wurde, dann könnte es auch weit über ein Jahr dauern. Damit würde der komplette Zeitplan zum Wiederaufbau der Eifelstrecke in sich zusammenbrechen, denn auch aus Richtung Köln kann Gerolstein noch auf längere Zeit nicht angefahren werden. Wie bereits Anfang 2022 könnte dann die Eifelquerbahn wieder ins Spiel kommen, welche vor einem Jahr zur Überführung der in Gerolstein eingeschlossenen Fahrzeuge für rund eine halbe Million Euro freigeschnitten und instandgesetzt wurde.

„Wir hatten bereits im Zusammenhang mit den Überführungsfahrten gefordert, die Eifelquerbahn dauerhaft zur Anbindung der Region zu nutzen. Eine Forderung, die damals von den Verantwortlichen bei der DB Netz AG zurückgewiesen wurde. Auch das für den Bereich SPNV zuständige Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) Rheinland-Pfalz ist hier bis heute untätig geblieben. Sollte sich herausstellen, dass die Brücke an der Eifelstrecke auf längere Zeit gesperrt bleiben muss, wäre dies ein schwerer Rückschlag für die Region. Die DB muss hier schnellstmöglich Klarheit schaffen und nötigenfalls umgehend die entsprechenden Maßnahmen zur Wiederinbetriebnahme der Eifelquerbahn für den Bauzugverkehr in die Wege leiten. Auch wäre interessant zu erfahren, ob und wann die DB Netz AG das MKUEM sowie das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMDV) über die Probleme in Kenntnis gesetzt hat“, so der Vorsitzende des Eifelquerbahn-Vereins, Jens Wießner.

Dabei drängt die Zeit, denn bereits zum 01. März beginnt die Vogelschutzperiode und dann ist ein umfangreicher Streckenfreischnitt nicht mehr ohne weiteres möglich. Von Seiten des Eifelquerbahn-Vereins geht man aktuell davon aus, dass bei sofortigem Beginn ein Freischnitt der Eifelquerbahn durch den erneuten Einsatz von Zweiwegebaggern bis zum 28. Februar abgeschlossen werden kann. Die Kosten hierfür dürften deutlich unter denen von 2021 liegen. Die aktuelle Problematik zeigt wieder einmal, wie wichtig Redundanzen im Schienennetz sind. Hätte man die weitere Nutzung der Eifelquerbahn nicht leichtfertig zurückgewiesen, wäre der Baustellenverkehr nahtlos über die Eifelquerbahn weitergelaufen. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen jetzt endlich aufwachen!

Was sich in den letzten Tagen bereits abzeichnete, ist nun Gewissheit: Bund und Länder haben sich auf die Finanzierung des 9€ Ticket-Nachfolgers geeinigt. Das neue, bundesweit gültige 49€ teure Deutschlandticket soll nun schnellstmöglich an den Start gehen. Auch bei einem weiteren wichtigen Punkt wurde eine Einigung erreicht: Die Erhöhung der Regionalisierungsmittel. Ohne diese Einigung hätte bereits im kommenden Jahr ein massiver Kahlschlag beim ÖPNV-Angebot gedroht.

„Von Seiten der Verkehrsverbände stand eine Abbestellungsquote von rund 30 Prozent aller ÖPNV- bzw. SPNV-Leistungen deutschlandweit im Raum. Das hätte selbstverständlich auch Auswirkungen auf das Angebot bei Bus und Bahn in der Region gehabt. Die geplante Ausweitung des Verkehrsangebotes auf der Eifelstrecke oder die Reaktivierung der Eifelquerbahn bis nach Gerolstein wären damit vom Tisch. Auch eine Abbestellung oder zumindest Kürzung der Verkehrsleistungen der Regionalbahn von Andernach nach Kaisersesch wäre ein durchaus realistisches Szenario gewesen. Daher sind wir sehr froh über die bei den Bund-Länder-Gesprächen erzielte Einigung“, so der Vorsitzende des Eifelquerbahn-Vereins, Jens Wießner.

Weniger erfreulich sieht es allerdings beim Wiederaufbau der Eifelstrecke in Richtung Gerolstein aus. Während bis vor wenigen Tagen in der Fahrplanauskunft der Deutsche Bahn AG ab Dezember noch eine stündlich zwischen Trier und Gerolstein verkehrende Linie (RB22) angeboten wurde, ist dort jetzt wieder vom Bus SEV zwischen Kyllburg und Gerolstein zu lesen. Damit dürfte auch der zuletzt von Seiten der DB kommuniziert Termin zum Wiederaufbau bis Gerolstein „noch in diesem Jahr“ nicht mehr zu halten sein.

„Der Wiederaufbau der Eifelstrecke ist zweifelsfrei ein Mammutprojekt, wie auch die Zahlen auf der Homepage der von der DB mit dem Wiederaufbau der Leit- und Sicherungstechnik beauftragten Firma Weidlich zeigen. So müssen alleine 70.000 Meter Betonkanal rückgebaut und anschließend neugebaut, sowie gut 150.000 Meter Kabel verlegt und geprüft werden. Dass solch ein Projekt absolut reibungslos verläuft, ist mehr als unwahrscheinlich und nachdem die DB beim Wiederaufbau der Eifelstrecke in Rheinland-Pfalz keinen der von ihr genannten Termine hat halten können, wäre es an der Zeit, den Menschen endlich reinen Wein einzuschenken. Dazu gehört auch die offizielle Information, wann und wie lange welcher Streckenabschnitt für die im Anschluss folgende Elektrifizierung gesperrt werden muss“, so der Vorsitzende des Eifelquerbahn-Vereins.

Nachdem die Region schon beim 9€-Ticket im vergangenen Sommer außen vor war, sieht es für das kommende Jahr und das Deutschlandticket nicht besser aus. Das wird auch Folgen für den Tourismus haben.

„Ausflügler und Touristen aus dem Köln/Bonner-Raum werden dann halt mit der Bahn nach Kall in die Nordeifel fahren. Die wenigsten werden den Schienenersatzverkehr nutzen, um weiter in Richtung Vulkaneifel zu fahren, zumal die Fahrrad-Mitnahme im Bus unmöglich ist. Aus touristischer Sicht ist das somit ein weiteres verlorenes Jahr. Dabei gäbe es eine Alternative, wie wir schon bereits Anfang des Jahres mehrfach aufgezeigt haben“, so Noah Wand, Vorstandsmitglied des Eifelquerbahn-Vereins.

Damit spielt Wand auf die vom Eifelquerbahn-Verein geforderte Reaktivierung der Eifelquerbahn im Rahmen touristischer Verkehre zwischen Kaisersesch und Gerolstein an, welche von Seiten der DB aufgrund der hierfür angeblich notwendigen umfangreichen Sanierung bisher immer zurückgewiesen wurde.

Bahnhof Ulmen im November 2021

„Alles totaler Nonsens, zumal die Strecker erst Anfang des Jahres für Überführungsfahrten aufwändig instandgesetzt wurde. Uns liegt zudem die Abschrift eines offiziellen Dokumentes der DB vor, welches im Rahmen der Streckenausschreibung 2019 allen Interessenten zur Verfügung gestellt wurde. So belaufen sich z.B. die zwingend notwendigen Maßnahmen für eine Wiederinbetriebnahme des Abschnitts Kaisersesch – Daun nach DB-Standard auf nicht einmal 40.000€. Man hätte also ohne Probleme bereits im Frühjahr 2022 wieder touristische Verkehre zwischen Kaisersesch und Daun anbieten können. Auch die im Abschnitt von Daun nach Gerolstein befindliche Kyllbrücke bei Pelm befindet sich bekanntermaßen in einem deutlich besseren Zustand, als dies all die Jahre offiziell dargestellt wurde. Noch aber könnten die Weichen für das kommende Jahr entsprechend gestellt werden. Das Land müsste nur die Finanzmittel zur notwendigen Ertüchtigung der Strecke bereitstellen, dann könnte man in Kooperation mit einem privaten Eisenbahninfrastrukturunternehmen die Strecke wieder in Betrieb nehmen. Wir haben in Rheinland-Pfalz mehrere Unternehmen, die hierfür in Frage kämen. Mit Blick auf den möglichen Betrieb würden sich moderne Fahrzeuge anbieten, wie sie an den Wochenenden z.B. in Mayen oder Cochem abgestellt sind“, so Wießner. Dass es wirklich so weit kommt, halten Wand und Wießner allerdings für unwahrscheinlich; zwar wird von Seiten der Politik gerne und viel über die dringend notwendige Verkehrswende geredet, aber leider folgen den Worten noch viel zu selten entsprechende Taten.

Pressemitteilung des Eifelquerbahn e. V. vom 04. November 2022

Das schöne Wetter am vergangenen Sonntag nutzten zahlreichen Menschen für einen Besuch in Gerolstein, fand dort doch der diesjährige von der Staatskanzlei in Mainz veranstaltete Ehrenamtstag statt. Über 50 Vereine aus ganz Rheinland-Pfalz nutzten die Möglichkeit, sich und ihre Arbeit den zahlreichen Besuchern zu präsentieren, darunter auch der Eifelquerbahn-Verein aus Kötterichen im Landkreis Vulkaneifel. Dabei interessierte die Besucher am Stand vor allen Dingen eines: „Wann fährt sie endlich?“.

„Wenn man einen Blick in die offiziellen Unterlagen der DB Netz AG aus dem Jahr 2019 wirft, müsste die Frage eigentlich lauten: Warum fährt die Eifelquerbahn nicht schon längst?“, so der Vorsitzende des Eifelquerbahn-Vereins, Jens Wießner. Nach dem Verein vorliegenden Informationen hatte die DB Netz AG die Kosten zur „Herstellung eines Betriebszustandes nach DB Standard“ auf ca. 760.000€, inkl. Streckenfreischnitt beziffert. Für die vollständige Sanierung der Kyllbrücke bei Pelm waren weitere 2,5 Mio. € veranschlagt. Doch das im vergangenen Jahr erstellte Gutachten zur Kyllbrücke zeigt, dass im ersten Schritt gerade einmal 170.000€ in die Brücke zu investieren wären. „Anstatt hier Nägel mit Köpfen zu machen, versteckt man sich seit Abschluss der erfolgreich durchgeführten Überführungsfahrten auf der Strecke im Frühjahr hinter der ausstehenden Machbarkeitsstudie des Zweckverband SPNV-Nord“, so Wießner. Doch damit könnte schon bald Schluss sein, wenn der Zweckverband, wie aktuell geplant, bis Ende September die Ergebnisse der Nutzen-Kosten-Untersuchung vorstellt. „Wir kennen das Ergebnis auch noch nicht und sind selbst schon sehr gespannt auf die Vorstellung der Studie. Das, was bisher über die Planungen von Verbandsdirektor Thorsten Müller und seinem Team im Zweckverband bekannt ist, klingt auf jeden Fall vielversprechend“, so Wießner weiter.

Mit batterieelektrischen und wasserstoffbetriebenen Triebwagen gibt es heute Alternativen zu den bisher auf nicht elektrifizierten Strecken eingesetzten Dieselfahrzeugen. Einen entsprechenden Probebetrieb mit jeweils drei Fahrzeugen zwischen Eifel und Lahn (Wasserstoff) und im Westerwald (batterieelektrisch) hat der Zweckverband erst dieses Jahr auf den Weg gebracht. Aber auch eine elektrifizierte Querverbindung zwischen Rhein und Eifel gehört zu den zu prüfenden Szenarien. Beim Fahrplan laufen die Planungen, ähnlich der Moselweinbahn von Bullay nach Traben-Trarbach, streckenübergreifend. So sollen die Züge sowohl über Andernach als auch über Gerolstein hinausgeführt werden. Von Vorteil ist hier die Tatsache, dass die Planungen für die Eifelstrecke als auch die Eifelquerbahn vom gleichen Ingenieurbüro durchgeführt werden.

Die zahlreichen Besucher am Stand des Eifelquerbahn-Vereins zeigten sich überzeugt, dass sich eine Reaktivierung der Eifelquerbahn positiv auf die gesamte Region auswirke. Ähnlich sieht dies auch eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumentwicklung. Demnach entfalten Reaktivierungen im ländlichen Raum eine strukturpolitische Wirkung und haben darüber hinaus eine Signalwirkung als Investition in die Zukunftsfähigkeit einer Region.

Zu den interessierten Besuchern am Stand gehörten auch Vertreter aus der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik. Neben Ministerpräsidentin Malu Dreyer besuchten auch Landrätin Julia Gieseking, die Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt sowie die Bundestagesabgeordnete Lena Werner den Eifelquerbahn-Verein. Der Vereinsvorsitzende Jens Wießner überreichte den Gästen aus der Politik dabei nicht nur die neueste Informationsbroschüre, sondern brachte auch die Hoffnung zum Ausdruck, dass mit der Vorstellung der Machbarkeitsstudie die DB Netz AG endlich ihre Haltung in Bezug auf einen Zugang zur Strecke ändert.

„Wir sind Herrn Dr. Ksoll von der Deutsche Bahn AG sehr dankbar, dass er sich nach der Verleihung des Pro Bahn Bundesfahrgastpreises des Themas Betretungsrecht angenommen hat, aber leider ist man von Seiten des zuständigen Regionalbereichs Mitte der DB Netz AG nicht von seiner bisherigen ablehnenden Haltung abgerückt. So wächst die Strecke aktuell wieder ungehindert zu“, so Noah Wand, Vorstandsmitglied des Eifelquerbahn-Vereins.

Auch in Bezug auf die Wiederinbetriebnahme der Eifelstrecke zwischen Kyllburg und Gerolstein vermisst man aktuell positive Signale. Zwar arbeitet man auch sonntags an der Instandsetzung der Strecke, es ist aber nicht ersichtlich, ob der bisher anvisierte Termin zur Wiederinbetriebnahme des Abschnitts „im Sommer 2022“ wirklich gehalten werden kann. In der Vergangenheit lieferte die Fahrplanauskunft auf bahn.de konkrete Anhaltspunkte zu einem möglichen Wiederinbetriebnahme-Termin. Aber auch hier sucht man aktuell vergebens nach einem Hinweis. Dafür findet sich dort schon der Termin für die nächste Streckensperrung auf der Eifelstrecke. Ab dem 17. Oktober soll der Abschnitt zwischen Philippsheim und Kyllburg für insgesamt 5 Tage gesperrt werden.

Pressemitteilung des Eifelquerbahn e. V. vom 31. August 2022

Noch laufen die Wiederaufbauarbeiten an der Eifelstrecke, da werfen bereits die Arbeiten zur Elektrifizierung der Strecke ihre Schatten voraus. Nach aktuellen Planungen sollen die Wiederaufbauarbeiten bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 so weit fortgeschritten sein, dass die Strecke zwischen Köln und Trier wieder durchgehend befahren werden kann. Aktuell warten allerdings noch gut 87 der insgesamt 163 Streckenkilometer auf die Wiederinbetriebnahme. Sollte es zu keinen weiteren Verzögerungen kommen, gehen im Juni die nächsten 15 Kilometer, 6 davon in Rheinland-Pfalz, wieder in Betrieb.

Schon kurz nach der Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021 gab es erste Überlegungen, die Eifelstrecke im Rahmen des Wiederaufbaus zu elektrifizieren. Während in Nordrhein-Westfalen (NRW) bereits im Februar dieses Jahres die entsprechenden Verträge zur Elektrifizierung unterschrieben wurden, steht der entsprechende Vertragsabschluss in Rheinland-Pfalz immer noch aus. Da es in NRW bereits konkrete Vorplanungen zur Elektrifizierung der Eifelstrecke von Köln bis Kall gab, liegen hier schon erste Informationen über den zeitlichen Ablauf der hierfür notwendigen Arbeiten vor.

Wie einer Vorlage zur Hauptausschuss-Sitzung des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland (NVR, zuständig für den Streckenteil in NRW) vom 03. Juni 2022 zu entnehmen ist, beginnen im Jahr 2025 die Arbeiten im Streckenteil zwischen Euskirchen und Kall. Hierzu wird der gut 23 Kilometer lange Abschnitt allerdings für 25 Wochen voll gesperrt.

„Wir begrüßen, dass der Startschuss zur Elektrifizierung der Eifelstrecke nun feststeht. Dass die Deutsche Bahn AG (DB) die Strecke dafür komplett sperrt, ist zwar ärgerlich, kommt aber nicht überraschend“, so Jens Wießner, Vorsitzender des Eifelquerbahn-Vereins. Dieser nimmt damit Bezug auf die Pressemeldung der DB vom 30. Mai 2022, in der Konzernchef Lutz bereits ankündigte, dass bei größeren Baumaßnahmen mit längeren Sperrpausen zu rechnen sei. In der Folge ist mit weiteren längerfristigen Streckensperrungen im Rahmen der Elektrifizierung der Eifelstrecke zu rechnen. Wie einer vom Zweckverband SPNV Nord (zuständig für den Streckenteil in RP) veröffentlichten Präsentation der DB Netz AG zu entnehmen ist, sollen die Arbeiten zur Elektrifizierung der Eifelstrecke bis 2027 abgeschlossen werden.

„Mit der Elektrifizierung lässt sich nicht nur der Betrieb auf der Eifelstrecke klimafreundlicher gestalten, durch die bessere Beschleunigung der elektrischen Triebwagen sind auch kürzere Fahrzeiten zwischen Köln und Trier möglich“, so der Vorsitzende des Eifelquerbahn-Vereins. Um einen entsprechenden Fahrzeitgewinn und mehr Fahrplanstabilität realisieren zu können, müssen einzelne bisher eingleisige Abschnitte der Eifelstrecke wieder zweigleisig ausgebaut werden, wie es vor dem Zweiten Weltkrieg der Fall war. Ohne diesen Ausbau gingen die Fahrzeitgewinne durch längere Standzeiten an den bisherigen Kreuzungsmöglichkeiten wieder verloren.

„Mittelfristig bringen diese Maßnahmen enorme Vorteile für die Region, kurzfristig bedeuten sie allerdings massive Einschränkungen, sowohl für Pendler als auch Touristen. Auch die im Bahnbetriebswerk Gerolstein ansässigen Eisenbahnunternehmen sind auf eine Anbindung in Richtung Köln angewiesen. Dies unterstreicht noch einmal die Notwendigkeit der von uns bereits seit dem letzten Jahr geforderten kurzfristigen Wiederinbetriebnahme der jüngst aufwendig instandgesetzten Eifelquerbahn von Kaisersesch bis Gerolstein. Schaut man auf die aktuellen Planungen, so ist frühestens in 5 Jahren mit einer Normalisierung auf der Eifelstrecke zu rechnen“, so Noah Wand, Vorstandsmitglied des Eifelquerbahn-Vereins. Dies spricht für eine zeitnahe Wiederaufnahme der Verkehre auf der Eifelquerbahn.

Eine Entscheidung hierzu kann aber nur unter Beteiligung des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz getroffen werden, wie die DB Netz AG gegenüber dem Eifelquerbahn-Verein bestätigte. Nachdem im Vorfeld der Überführungsfahrten vom Januar dieses Jahres die Eifelquerbahn durch die DB Netz AG überprüft und repariert wurde, sollte man dort auch alle Maßnahmen benennen können, die notwendig sind, um den Status von 2012 wiederherzustellen, als die Strecke letztmalig regulär befahren wurde.

Bisher zahlt das Land Rheinland-Pfalz für die Vorhaltung der Eifelquerbahn im nicht betriebsbereiten Zustand, während das vom Zweckverband SPNV Nord beauftragte Ingenieurbüro mit Hochdruck an der entsprechenden Konzeption zur Reaktivierung der Eifelquerbahn im regulären Personennahverkehr arbeitet. Die Umsetzung dieses Vorhabens wird allerdings mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Ein deutlich schneller realisierbarer Zwischenschritt wäre die Nutzung der Eifelquerbahn im touristischen Bereich, wovon im Hinblick auf die Einschränkungen an der Eifelstrecke die ganze Region profitieren würde. „Die Terminfindung mit dem Mobilitätministerium zum Gespräch die Eifelquerbahn gestaltet sich leider schwierig; dabei wäre es wichtig nun zeitnah die richtigen Weichenstellung zu treffen, ist das Bahnnetz im Norden von Rheinland-Pfalz doch im Vergleich zum Süden recht überschaubar. Für mehr Resilienz im Netz braucht es daher Strecken wie die Eifelquerbahn und das nicht irgendwann, sondern jetzt“, so Jens Wießner.

Weitere Informationen

Zweckverband NVR

Zweckverband SPNV-Nord

Pressemitteilung des Eifelquerbahn e. V. vom 08. Juni 2022

Vor zwei Wochen präsentierte die Deutsche Bahn (DB) einen sehr ambitionierten Zeitplan zum Wiederaufbau der Eifelstrecke: Schon Ende dieses Jahrs sollen die ersten Züge wieder auf dem Abschnitt von Trier nach Auw an der Kyll verkehren, und auf der ganzen Länge der Gesamtstrecke will man „bis zum Sommer 2023 eine erste Befahrbarkeit erreichen“. Leider blieb bisher unbeantwortet, was die DB unter einer „ersten Befahrbarkeit“ versteht. Die Antwort und viele weitere Details liefert nun ein öffentlich zugängliches Dokument von DB NETZE, welches sich mit dem gut 100 km langen Abschnitt von Ehrang bis Nettersheim beschäftigt. Demnach wird der vollständige Wiederaufbau der Eifelhauptstrecke bis mindestens Ende des Jahres 2024 dauern.

Immerhin liegt nun erstmalig eine genaue Schadensübersicht vor, und die hat es absolut in sich: Rund 50 Kilometer beschädigte Gleise, 10 Kilometer neu zu wiederherstellender Bahndämme, mehr als 20 beschädigte Brücken, 29 beschädigte oder zerstörte Bahnübergänge, zahlreiche beschädigte oder zerstörte Stützbauwerke und Flussböschungen, sowie die weitestgehende Zerstörung der Stellwerkstechnik zwischen Gerolstein und Ehrang – das ist die traurige Bilanz der Hochwasserkatastrophe in Bezug auf den rheinland-pfälzischen Teil der Eifelstrecke.

Die zerstörten Stellwerke sollen im Rahmen des Wiederaufbaus der Eifelstrecke durch ein modernes elektronisches Stellwerk (ESTW) ersetzt werden, welches seinen Betrieb zum August 2023 aufnehmen soll. Bis dahin wird zwischen Gerolstein und Ehrang laut DB nur ein eingeschränktes Verkehrsangebot, mit „nur einem Zug pro Richtung“, möglich sein.

„Mit Blick auf den bisherigen Fahrplan bedeutet dies im Idealfall einen 2-Stundentakt zwischen Trier und Gerolstein, abhängig davon, mit welcher Geschwindigkeit der Abschnitt befahren werden kann. Über diese Tatsache hat die DB in ihrer letzten Pressemeldung kein Wort verloren“, so Jens Wießner, Vorsitzender des Eifelquerbahn-Vereins. „Wir erleben nun zum wiederholten Mal, wie die Deutsche Bahn die Menschen mit ihren Aussagen in die Irre führt“, kritisiert Wießner das Verhalten der Deutschen Bahn.

Damit spielt er auch auf die Aussagen der DB zur kurzfristigen Nutzung der Eifelquerbahn an, welche nun immer mehr in den Fokus rückt. „Für die kommende Sitzung des Kreistags Vulkaneifel liegen mittlerweile zwei Anträge zu Eifelquerbahn und Eifelstrecke vor. Möchte man die Resilienz (Widerstandsfähigkeit) des Schienennetzes in der Region verbessern, kommt man an der Reaktivierung der Eifelquerbahn nicht vorbei. Denn wie die Eifel-Börde-Bahn für die Region Euskirchen, so stellt die Eifelquerbahn für die Region Vulkaneifel einen weiteren Zugang zum europäischen Schienennetz dar, den es nun zu nutzen gilt“, so Valentin Michels, stellvertretender Vereinsvorsitzender.

Und dieser Nutzung ist man mittlerweile einen bedeutenden Schritt nähergekommen, hat die Deutsche Bahn doch jüngst mit dem Streckenfreischnitt der Eifelquerbahn begonnen.

In Anbetracht der noch bis mindestens Ende 2024 dauernden Arbeiten an der Eifelstrecke ist es daher richtig, beide Strecken im Blick zu haben. Für die stark zerstörte Eifelstrecke sollte es heißen, alle anstehenden Maßnahmen zukunftssicher zu gestalten. „Die DB hat das Ziel ausgegeben, den Wiederaufbau mit modernster Technik umzusetzen. Daher müssen beim Wiederaufbau der Leit- und Sicherungstechnik, Bahndämme und Bahnübergänge sowie Brücken und weiterer Bauwerke auch der zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der Eifelstrecke berücksichtigt werden“, so Michels.

Unabhängig davon ist mittlerweile mehr als deutlich geworden, dass die vollständige Wiederherstellung der Eifelhauptstrecke über Gerolstein noch viele Jahre in Anspruch nehmen wird. Aus Vereinssicht liegen die nächsten Schritte daher klar auf der Hand. Bis zum Frühjahr muss die stillgelegte, aber intakte Eifelquerbahn als auf lange Sicht einzige befahrbare Verbindung in die Region Vulkaneifel so weit ertüchtigt werden, dass ein Betrieb, wie er bis ins Jahr 2012 stattgefunden hat, wieder möglich wird. Dann könnte die Strecke nicht nur für Überführungsfahrten und Bauzüge, sondern auch für Personenzüge genutzt werden. In der aktuellen Situation würde hiervon insbesondere die lokale Tourismusbranche profitieren. Aber auch die ohnehin anstehende Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Eifelquerbahn muss nun zügig zum Abschluss gebracht werden.

„Bis Frühjahr nächsten Jahres brauchen wir Klarheit, wie ein reguläres SPNV-Angebot auf der Eifelquerbahn aussehen soll. Dann können die Förderanträge beim Bundesverkehrsministerium gestellt und die weiteren Planungen vorangetrieben werden. Hier gilt es auch den Abschnitt von Mayen nach Kaisersesch mit einzubeziehen, damit die Strecke durchgängig auf die aktuell gültigen Streckenstandards modernisiert werden kann“, so Valentin Michels. Es gilt jetzt, die Eisenbahninfrastruktur der Region fit für die Zukunft zu machen, hierzu zählen: Für die Eifelstrecke der resiliente Wiederaufbau, der zweigleisige Ausbau sowie die Elektrifizierung und für die Eifelquerbahn die Reaktivierung und Modernisierung. Nicht irgendwann – sondern jetzt!

Link zum Dokument der DB NETZE: hier klicken

Pressemitteilung des Eifelquerbahn e. V. vom 27. September 2021

Nach der Anfang September erfolgten Prüfung der Kyll-Brücke bei Pelm durch die DB Netz AG und den Rangierarbeiten unter Beteiligung der Vulkan-Eifel-Bahn in der vergangenen Woche im Bahnhof Gerolstein, kündigen sich nun weitere Aktivitäten an. Wie mehrere Quellen aus dem Umfeld des Deutsche Bahn (DB) Konzerns übereinstimmend berichten, stehen die Arbeiten zum Freischnitt der Eifelquerbahn unmittelbar bevor. Eine offizielle Bestätigung der DB-Pressestelle sowie des zuständigen Bereichs Mitte der DB Netz auf eine entsprechende Anfrage des Eifelquerbahn-Vereins stehe aktuell allerdings noch aus, so Jens Wießner, Vorsitzender des Eifelquerbahn-Vereins.

Deutlich schneller reagierte dagegen die DB Regio AG. So standen die im Auftrag der DB Regio durchgeführten Rangierarbeiten in der vergangenen Woche im Zusammenhang mit den Modernisierungsmaßnahmen im Bahnhof Gerolstein. Um diese nicht zu behindern, wurden die beiden am Bahnsteig gestrandeten Fahrzeuge in der letzten Woche erfolgreich in den Abstellbereich des Bahnhofs rangiert, wie die DB Regio auf Anfrage des Eifelquerbahn-Vereins mitteilte.

Dabei wird die momentan ruhende Modernisierungsmaßnahme von den aktuellen Entwicklungen gerade eingeholt. So fordert nun auch der Rat der Verbandsgemeinde Gerolstein in einer einstimmig verabschiedeten Resolution eine bessere Anbindung der Region ans Schienennetz. Hierzu gehören die Reaktivierung der Eifelquerbahn im regulären Betrieb, der zweigleisige Ausbau der Eifelstrecke sowie deren Elektrifizierung. Und genau hier liegt das Problem, denn die Höhe der aktuell in Bau befindliche Fußgängerüberführung reicht nicht für eine spätere Elektrifizierung aus, wie DB Station&Service bereits im Februar dieses Jahres gegenüber dem Eifelquerbahn-Verein bestätigte. Hier gilt es nun zu prüfen, wie die Baumaßnahmen am besten an die neuen Anforderungen angepasst werden können.

Aber auch die Planungen zur schrittweisen Wiederinbetriebnahme der Eifelstrecke gilt es erneut zu prüfen, zeichnet sich doch nun die Möglichkeit ab, unter Nutzung der Eifelquerbahn den Abschnitt Gerolstein – Nettersheim deutlich früher wieder in Betrieb zu nehmen.

„Der überwiegende Teil der Pendler nutzt die Eifelstrecke für Fahrten in Richtung Köln. Zöge man nun die Arbeiten im 39 Kilometer langen Abschnitt Gerolstein – Nettersheim vor, so könnte bereits im Frühjahr 2022 ein Großteil der Strecke in Richtung Köln wieder befahrbar sein. Hiervon würden sowohl Berufspendler als auch Schüler durch deutlich kürzere Fahrzeiten gegenüber dem Schienenersatzverkehr (SEV) profitieren“, so Valentin Michels, stellvertretender Vorsitzender des Eifelquerbahn-Vereins.

Unabhängig davon wird die Region noch bis weit ins Jahr 2023 hinein nur eingeschränkt aus Richtung Köln/Bonn erreichbar sein, ein Problem, welches vor allem den Tourismussektor trifft. „Mit Blick auf die kommende Saison brauchen wir gute Lösungen, wie wir Rad- und Wandertouristen, auch ohne Auto, in die Region bekommen. Eine reaktivierte Eifelquerbahn könnte hier einen wichtigen Beitrag leisten“, ist Wießner überzeugt.

Sein Vorschlag: „Wir müssen Land, Deutsche Bahn, den Zweckverband SPNV-Nord, Kommunen und mögliche Partner an einen Tisch bringen, um gemeinsam ein kurzfristig umsetzbares Konzept zu erarbeiten. Hier sehen wir insbesondere das Land in der Verantwortung, die Kommunen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen.“

Pressemitteilung des Eifelquerbahn e. V. vom 22. September 2021

Auch mehr als 8 Wochen nach der Hochwasserkatastrophe ist der Bahnhof Gerolstein weiterhin nicht über die Schiene zu erreichen, trotzdem sollte es am 15. September, erstmals seit zwei Monaten, wieder Zugbetrieb in Gerolstein geben.

Wegen der durch die Flutkatastrophe verursachten Schäden an den Triebfahrzeugen der DB Regio NRW können sich diese nicht mehr aus eigener Kraft fortbewegen. Da war es Glück im Unglück, dass im benachbarten Betriebsgelände der Vulkan-Eifel-Bahn (VEB) eine ebenfalls eingeschlossene, aber unbeschädigte Lok zur Verfügung stand.

So machte man sich Mittwoch morgens auf den Weg vom Betriebsgelände der VEB in Richtung Bahnhof Gerolstein. Unter normalen Umständen nichts Spektakuläres, aktuell aber nun eine größere Herausforderung, wurde beim Hochwasser doch auch die gesamte Leit- und Sicherungstechnik zerstört. Anstatt die Weichen einfach vom Stellwerk aus zu stellen, mussten alle benötigten Weichen vor Ort „händisch“ betätigt werden. Erst dann konnten sich die Loks im Schritttempo auf den Weg in Richtung Bahnhof machen. In der mehr als zwei Stunden dauernden Aktion wurden die beiden am Bahnsteig von Gleis 4 gestrandeten Fahrzeuge in den Abstellbereich des Bahnhofs überführt.

Aber wozu das Ganze? Die Werkstatt in Köln wird man frühestens in zwei Jahren über die Eifelstrecke erreichen können, strebt die Deutsche Bahn doch nach eigener Aussage eine „erste Befahrbarkeit“ der gesamten Eifelstrecke bis Sommer 2023 an, wobei der Abschnitt zwischen Nettersheim und Kall als letztes in Betrieb gehen soll. Inwieweit die Infrastruktur dann bereits wieder einen regulären Stundentakt, entsprechend dem bis zum 14. Juli 2021 gültigen Fahrplan erlaubt, bleibt abzuwarten.

Auf Anfrage des Eifelquerbahn-Vereins teilte ein Vertreter der DB Regio AG mit, man sehe in der Bergung der Triebwagen über die Eifelquerbahn eine kurzfristige Möglichkeit, die Fahrzeuge zur Instandsetzung zu überführen.

„Mit der gestrigen Aktion steht fest, dass sowohl die Fahrzeuge rollfähig sind als auch die benötigten Fahrstraßen manuell gestellt werden können. Was jetzt noch fehlt, ist eine offizielle Aussage der DB Netz AG zum Ergebnis der Untersuchung der Eifelquerbahn, hier insbesondere der Kyllbrücke bei Pelm. Der Freischnitt der Strecke könnte dann, mit maschineller Unterstützung, innerhalb weniger Wochen abgeschlossen werden“, so der Vorsitzende des Eifelquerbahn-Vereins, Jens Wießner.

Geht man davon aus, dass die gestrige Aktion nicht zum Spaß durchgeführt wurde, so spricht einiges dafür, dass die Untersuchungsergebnisse mittlerweile vorliegen dürften und sowohl DB Regio als auch die Vulkan-Eifel-Bahn auf eine baldige Überführung ihrer beschädigten Fahrzeuge über die stillgelegte, aber intakte Eifelquerbahn in die Werkstatt hoffen dürfen.

Pressemitteilung des Eifelquerbahn e. V. vom 16. September 2021

Nach der anfänglich sehr zurückhaltenden Reaktion der Deutschen Bahn in Bezug auf eine mögliche Nutzung der Eifelquerbahn im Rahmen des Wiederaufbaus der Eifelstrecke, gibt es nun doch erste Aktivitäten in diese Richtung. So sind seit einigen Tagen Mitarbeiter der DB Netz AG mit der Überprüfung der Kyll-Brücke bei Pelm beschäftigt. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der Instandsetzung der nach dem 2. Weltkrieg nur als Behelfsbrücke wiederaufgebauten Kyll-Brücke bei Pelm, welche seit einem TÜV-Gutachten aus dem Jahr 2014 als problematisch gilt.

„Leider wurde es in den letzten 75 Jahren versäumt, dieses Provisorium durch einen Neubau zu ersetzen“, so Valentin Michels, stellvertretender Vorsitzender des Eifelquerbahn-Vereins. Dieser vermeintliche Nachteil könnte sich nun aber als Vorteil für die anstehende Sanierung erweisen: „Die modulare Bauweise von Behelfsbrücken macht eine Instandsetzung einfacher. Wir haben bereits im Jahr 2019 mit einem Brückenbauingenieur über konkrete Vorschläge zur Sanierung der Pelmer Brücke gesprochen“, so Michels.

Güterzug im Dezember 2012 auf der Kyllbrücke bei Pelm

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten kann mit der Bergung der in Gerolstein gestrandeten Fahrzeuge begonnen werden. „Alleine die vier in Gerolstein gestrandeten Fahrzeuge der DB Regio NRW dürften zusammen einen Wert von mehr als 16 Millionen Euro haben. Ohne eine Bergung über die Eifelquerbahn würde man diese nach Wiederherstellung der Eifelstrecke nur noch für teures Geld entsorgen können“, so Jens Wießner, Vorsitzende des Eifelquerbahn Vereins. Ähnlich sähe es dann auch für die durch die Flutkatastrophe beschädigten Fahrzeuge der Vulkan-Eifel-Bahn aus.

Nach der Bergung der Fahrzeuge gilt es, schnellstmöglich die Wiederherstellung der Eifelstrecke in Richtung Birresborn anzugehen, befindet sich doch in diesem 7 Kilometer langen Abschnitt die Verladestelle „Gerolstein Basalt“, von der aus der zum Wiederaufbau benötigte Gleisschotter direkt auf die Bahn verladen werden kann. Beim Wiederaufbau gilt es auch, die Eifelstrecke fit für die Zukunft zu machen und bereits heute die notwendigen Voraussetzungen für die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau zu schaffen.

„In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits einen Beschluss des nvr (Nahverkehr Rheinland) mit der konkreten Forderung, sowohl die Elektrifizierung als auch den zweigleisigen Ausbau der Eifelstrecke beim Wiederaufbau zu berücksichtigen, um so die Attraktivität der Eifelstrecke nachhaltig zu verbessern. Aber auch aus Rheinland-Pfalz werden ähnliche Forderungen immer lauter“, so der Vorsitzende des Eifelquerbahn-Vereins. „Wir stehen aktuell im Austausch mit den Bundestagskandidaten sowie den Landes- und Kommunalvertretern. Der zukunftssichere Wiederaufbau der Eifelstrecke wird auch hier als dringliche Forderung angesehen und auch die Einbeziehung der Eifelquerbahn für einen schnelleren Wiederaufbau der Eifelstrecke ist durchweg auf positive Resonanz gestoßen“, so Wießner weiter.

Pressemitteilung des Eifelquerbahn e. V. vom 03. September 2021

Waren Vertreter der Deutschen Bahn (DB) beim gemeinsamen Ortstermin mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Gerolstein noch darum bemüht, Optimismus in Bezug auf die Wiederinbetriebnahme der Eifelstrecke zu verbreiten, räumt der Konzern mittlerweile ein, dass die Beseitigung der Schäden sowie der abschnittsweise Neubau der Strecke deutlich länger dauern werde als noch Ende Juli allzu optimistisch verkündet.

Bis mindestens Ende 2022 wird es dauern, bevor in der Eifel wieder Züge fahren, so die aktuelle Prognose der Deutschen Bahn. Doch auch diese ist mit Vorsicht zu genießen, gilt es doch erst einmal den Abschluss der nötigen Planungen abzuwarten. Dies stellt nicht nur Schüler und Berufspendler vor große Probleme, denn auch lokale Unternehmen und die Tourismusbranche sind auf die Schienenverbindung angewiesen.

Wie der Konzernbevollmächtigte der DB für Rheinland-Pfalz und das Saarland, Dr. Klaus Vornhusen, gegenüber dem Eifelquerbahn Verein bestätigte, wird im Rahmen der aktuell laufenden Untersuchungen weiterhin auch die Möglichkeit zur Nutzung der Eifelquerbahn untersucht. Damit besteht die Chance, der Region durch schnelle und pragmatische Lösungen kurzfristig zumindest ein Stück weit Normalität zurückzugeben.

Ein Vorschlag, wie solch eine Lösung aussehen könnte, kommt vom Eifelquerbahn-Verein. Hierzu erklärt der stellvertretende Vorsitzende, Valentin Michels:

„Grundvoraussetzung ist der Vorschlag, die Eifelquerbahnstrecke als sogenanntes Baugleis wieder in Betrieb zu. Dadurch, dass Gerolstein in der Vergangenheit vom Rückbauwahn der Deutschen Bahn verschont geblieben ist, bietet der große Bahnhof nämlich die ideale Basis als Stützpunkt zur Wiederinstandsetzung der Eifelstrecke. Von hier aus kann in einem ersten Schritt die Instandsetzung nach Norden in Richtung Jünkerath und nach Süden in Richtung Densborn erfolgen. Damit würden wir die Schülerverkehre wieder zurück auf die Schiene bekommen und auch ein direkter Anschluss an den Schnellbus in Jünkerath wäre hiermit gegeben.“

Aber auch die Anbindung ans deutsche Schienennetz ließe sich auf diesem Wege wiederherstellen.

Konkret umfasst der Vorschlag die Einrichtung dreier Linien, welche auch ohne die aktuell beschädigte Leit- und Sicherungstechnik betrieben werden können:

  • Gerolstein – Densborn über Gleis 2
  • Gerolstein – Jünkerath über Gleis 3
  • Gerolstein – Kaisersesch über Gleis 1

Bei dieser Aufteilung können alle drei Linien autark verkehren, ohne dass die Notwendigkeit von Zugkreuzungen gegeben ist.

Angesprochen auf die Tatsache, dass ein Großteil der hierfür benötigten Fahrzeuge aktuell doch gar nicht zur Verfügung stehe, erwidert der Vereinsvorsitzende, Jens Wießner: „Das ist überhaupt kein Problem, die Konzerntochter DB Gebrauchtzug hat aktuell verschiedene Dieseltriebwagen im Angebot. Ich bin mir aber sicher, dass notfalls auch die Vulkan-Eifel-Bahn mit ihrem Fuhrpark aushelfen würde.“

Dem Einwand, dass die Eifelquerbahnstrecke nicht den aktuellen Anforderungen eines SPNV-Betriebs genüge, widerspricht Wießner: „Wir reden hier ja nicht über einen SPNV-Vollbetrieb, sondern über eine Art Vorlauf-Betrieb, wie er auch eine Zeitlang auf der Eifel-Börde-Bahn praktiziert wurde. Hierfür reichen die auf der Strecke vorhandenen technischen Sicherungseinrichtungen in den Bahnhöfen Kaisersesch, Ulmen, Daun und Gerolstein vollkommen aus, erlauben diese doch sogar Zugbegegnungen in den Bahnhöfen Ulmen und Daun.“

Sollte es nötig sein, Bahnübergänge zusätzlich zu sichern, wäre auch dies kein Problem. „Es wäre nicht das erste Mal, dass die Deutsche Bahn für die Sicherung von Bahnübergängen auf Sicherungsposten zurückgreift.“, ergänzt Michels.

„JETZT ist die Zeit für pragmatische Lösungen, daher muss die Deutsche Bahn nun endlich Klarheit schaffen, wie sie die Region wieder schnellstmöglich an die Schiene anbinden will.“, fordern die beiden Vorsitzenden.

Pressemitteilung des Eifelquerbahn e. V. vom 23. August 2021

Nach der Sperrung der Eifelstrecke hat der Zweckverband SPNV Rheinland-Pfalz Nord die Nutzung der Eifelquerbahn ins Spiel gebracht. Mit der Einrichtung eines sogenannten „Baugleises“ ließen sich hierüber einerseits die in Gerolstein eingeschlossenen, vom Hochwasser beschädigten Fahrzeuge in eine Werkstatt überführen, und andererseits könnten dringend benötigte Gleisbaumaschinen und Materialien, wie Schienen, Schwellen und Weichen für einen schnelleren Wiederaufbau der Eifelstrecke von Andernach aus zugeführt werden. Diesem von zahlreichen Verbänden befürworteten Vorschlag erteilten Vertreter der Deutschen Bahn bisher eine Absage. Die hierbei angeführten Gründe sorgen allerdings für große Irritationen.

Nach Aussage von Gerd-Dietrich Bolte, Leiter Infrastrukturprojekte Region Mitte der DB, sei eine kurzfristige Wiederinbetriebnahme der Eifelquerbahn gar nicht möglich: „Die Gleise der Eifelquerbahn müssten dazu neu aufgebaut werden“, so Bolte. Dies irritiert insofern, als dass die Strecke noch komplett vorhanden ist und der Abschnitt von Kaisersesch bis Ulmen im Jahr 2008 erst umfangreich saniert wurde und die DB Netz AG vor nicht einmal zwei Jahren noch offiziell von lediglich 20 zu tauschenden Schwellen im Bereich Hohenfels-Essingen sprach. Auch auf Strecken mit starkem Bewuchs lässt sich innerhalb relativ kurzer Zeit ein Baugleis einrichten, dies zeigen Projekte wie die Ilztalbahn im bayrischen Wald oder die Brexbachtalbahn im Westerwald. Eine Erklärung, warum dies laut der DB nun bei der vom Hochwasser nicht beschädigten Eifelquerbahn nicht möglich sein soll, blieb man allerdings schuldig.

Überhaupt wäre eine Wiederinbetriebnahme der Eifelquerbahn gar nicht nötig, zeigte sich der Konzernbevollmächtigte der DB für Rheinland-Pfalz, Dr. Klaus Vornhusen, überzeugt. „Wir haben die Erwartung, dass wir mit der Eifelstrecke schneller fertig sind, als die Reaktivierung der Eifelquerbahn einen positiven Effekt zeigen würde“, so Dr. Vornhusen. Aktuelle Bilder vom Zustand der Eifelstrecke lassen allerdings große Zweifel an dieser Aussage aufkommen.

Hangrutsche, unterspülte Brücken und Pfeiler, zerstörte Gleise und Sicherungstechnik auf mehreren Kilometer, so sieht es aktuell an der Eifelstrecke aus. Nicht vor Dezember dieses Jahres soll Mechernich wieder von Köln aus zu erreichen sein, und eine Wiederinbetriebnahme der weiteren Strecke über Kall und Gerolstein bis nach Trier soll aller Voraussicht nach nicht vor Dezember 2022 erfolgen. Dabei sind solche Schätzungen mit Vorsicht zu genießen, sind doch noch längst nicht alle Schäden erfasst. Auch die weiterhin schlechte Versorgung mit Halbleiterprodukten dürfte eine entscheidende Rolle beim Wiederaufbau der Leit- und Sicherungstechnik spielen.

„Noch bis ins Jahr 2012 fuhren schwere, mit mehreren Lokomotiven bespannte Güterzüge über die Eifelquerbahn. Jetzt soll nicht einmal die Überführung von Triebwagen möglich sein“, zeigt sich der Vorsitzende des Eifelquerbahn Vereins, Jens Wießner, sichtlich irritiert über die Aussagen der Deutschen Bahn. Die Strecke war bis zuletzt für Fahrzeuge bis zu einer Radsatzlast von 20t freigegeben, dies entspricht der üblichen Einstufung von Nebenbahnen. Dies gilt im Übrigen auch für den vor 20 Jahren reaktivierten Streckenabschnitt von Mayen Ost nach Kaisersesch. Die Einrichtung eines Baugleises auf der Eifelquerbahn würde die notwendigen Voraussetzungen schaffen, um flexibel auf die weitere Entwicklung rund um die Eifelstrecke reagieren zu können. Davon, dass dies, entgegen der bisherigen Aussagen der DB, mit überschaubarem Aufwand umzusetzen wäre, ist der Vorsitzende des Eifelquerbahn Vereins überzeugt. Mit dieser Meinung steht er im Übrigen nicht alleine da, teilen doch der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen sowie die Allianz pro Schiene diese Auffassung. Der Verein hat sich daher mittlerweile auch an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und den für Infrastruktur zuständigen Deutsche Bahn Vorstand Ronald Pofalla gewandt.

Pressemitteilung des Eifelquerbahn e. V. vom 05. August 2021